Die Leverkusener Mehrheitsfraktionen von CDU, SPD und Grünen – unterstützt von der FDP – haben den nächsten Streich ihres umfangreichen Hinterzimmer-Postendeals öffentlich gemacht: Der bisherige Stadtkämmerer Markus Märtens soll nun also zum hochdotierten hauptamtlichen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Leverkusen aufsteigen. Seine bisherigen Tätigkeiten sollen vom Dezernenten für Konzernsteuerung übernommen werden.
“Uns erschließen sich die Gründe für diesen Wechsel nicht, im Gegenteil”, kritisiert der AfD-Fraktonsvorsitzende Yannick Noe das Vorhaben, das ausgerechnet auch noch im politischen Lockdown nur durch den Hauptausschuss statt dem Stadtrat abgesegnet werden soll.
Das CDU-Mitglied Märtens hat die wichtigsten Stufen seiner Karriereleiter nur dank diverser Anstellungen in CDU-Fraktionen und beim CDU-Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn erklommen. Vom Oberbürgermeisterbüro ging es dann im Jahr 2014 direkt auf die Dezernentenebene.
Was den Juristen Märtens nun ausgerechnet zum obersten Leverkusener Wirtschaftsförderer qualifizieren soll, erschließt sich noch nicht einmal der sonst so gewogenen Lokalpresse. Nicht ohne Grund wurde diese Funktion bisher von unabhängigen Branchenfachleuten wahrgenommen.
Nun scheint aber im Zuge des großen Postenkarussels von CDU, SPD und Grünen auch diese Stelle zum Teil der parteipolitischen Beute geworden zu sein. Im Hinterzimmer ausgeklüngelt und ohne jegliche Transparenz mitten im politischen Lockdown durchgepeitscht. Wen wundert es angesichts solcher Praktiken eigentlich noch, dass das Ansehen von Politikern immer schlechter wird?