Ausgerechnet in der kalten Jahreszeit soll nach den Herbstferien in den städtischen Turn- und Sporthallen aus Energiespargründen das warme Wasser abgestellt werden. Dies wurde ohne jegliche politische Diskussion wenige Tage vor der Ratssitzung am 26. September per „ordre de mufti“ verkündet.
Ein ungeheurer Vorgang, den die AfD-Fraktion mit einem Dringlichkeitsantrag in der Ratssitzung zu verhindern versuchte:
„Es ist nicht einzusehen, warum nach den harten Corona-Einschränkungen auch jetzt wieder die Sportvereine einen Großteil der Belastungen tragen sollen“, kritisierte dabei der AfD-Landtagsabgeordnete und Ratsherr Andreas Keith die Pläne von OB Richraths Stadtverwaltung:
„Das soziale Leben spielt sich zu einem wichtigen Teil auch in den Sportvereinen ab. Ohne die Möglichkeit zum warmen Duschen erscheint – besonders in der kalten Jahreszeit – die Fortführung vieler sportlicher Aktivitäten kaum noch möglich. Schon unter der Corona-Politik der Altparteien haben die Sportvereine erheblich gelitten. Jetzt sollen sie wieder die Hauptlast tragen, obwohl ihre Bemühen um die Gesundheit und den Zusammenhalt der Gesellschaft als Teil der Daseinsfürsorge absolut unterstützenswert ist. Das empört zurecht viele Sportvereine und ihre Mitglieder in der Stadt.“
Doch auf Argumente reagiert die etablierte Politik auch in Leverkusen bekanntlich selten mit Einsicht. Stattdessen gab es eine buchstäblich „kalte Dusche“ für die Sportvereine: Der Antrag wurde mit großer Mehrheit – von FDP über CDU bis hin zu SPD, Grünen und Linkspartei – noch nicht einmal zur Tagesordnung der Sitzung zugelassen. Eine Diskussion oder gar Abhilfe waren nicht erwünscht.
In der gleichen Sitzung zeigten sich die Altparteien nur wenige Minuten später weit weniger sparbewusst: Die Wiederwahl eines den Altparteien nahe stehenden Beigeordneten, inklusive Gehaltserhöhung auf ein nunmehr fünfstelliges Monatssalär, wurde mit großer Einmütigkeit und ohne vorherige Stellenausschreibung beschlossen.
Und ebenfalls kurze Zeit später beschloss die Ratsmehrheit nach einer geheimen Abstimmung die Einführung einer Biotonne für Leverkusen, was voraussichtlich mit erheblichen Mehrkosten für Hauseigentümer und Mieter verbunden sein wird. Ein völlig unpassender Vorgang in Zeiten von gigantischen Energiepreissteigerungen und explodierenden Nebenkostenabrechnungen, weshalb sich die AfD-Fraktion in der Diskussion selbstverständlich gegen die Einführung ausgesprochen hatte.